KAN-therm: Fußbodenheizung – häufigste Fehler – Teil 1
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Fußbodenheizung – häufigste Fehler – Teil 1

Die Fußbodenheizung ist gegenwärtig eines der von Bauherren am häufigsten gewählten Heizsystemen für Häuser. Wärmekomfort, hohe Energiesparsamkeit dank der Möglichkeit der Anwendung ökologischer Wärmequellen mit niedrigen Systemtemperaturen, wie Wärmepumpen, Brennwertanlagen, Solaranlagen. Hohe Hygiene und Ästhetik sind nur einige der wichtigsten Vorteile dieser Lösung.

Trotz der relativ breit verbreiteten Meinung, dass die Installation der Fußbodenheizung ein einfaches und leicht zu montierendes Heizsystem ist, darf man dabei einige grundlegende Prinzipien und Praktiken bezüglich ihrer Auswahl und Ausführung nicht vergessen.

Was können die häufigsten Fehler bei der Auswahl und Montage einer Fußbodenheizung sein?

 

Mangel an Feuchtigkeitsisolierung

Ein sehr wesentlicher Fehler bei der Verlegung und Installation der Fußbodenheizung ist der Mangel an ausgeführtem Feuchtigkeitsschutz unter der gesamten Fläche der Bodenplatte. Der Mangel an dieser Feuchtigkeitssperre kann zum Aufziehen von Feuchtigkeit durch die Bodenplatte führen sowie zur Verformung der Bodenplatten. Im Endeffekt kann es zur Beschädigung der Bodenplatte an sich führen (durch fehlende Stützung der Heizplatte).

Unebener Fußboden auf Grund oder Decke

Die Betonplatte oder Decke, auf der die Systemplatten der Fußbodenheizung verlegt werden, müssen eben sein. Dies erlaubt ein genaues Anliegen der Wärmedämmung am Untergrund, wodurch diese im Endeffekt eine solide Stütze für die endgültige Heizfläche darstellen wird. Unebenheiten der Decke oder Fußbodens am Grund stellen einen Mangel an Stütze der Heizplatte dar und können somit zu Sprüngen in dieser in späterer Folge führen.

 

Mangel oder falsch ausgeführte Dilatation der Heizfläche von der Gebäudekonstruktion

Der nächste Schritt ist, direkt nach der Vorbereitung des tragenden Untergrunds, die Verlegung des Randdämmstreifens und der Wärmedämmung auf der gesamten für die Fußbodenheizung bestimmten Fläche. Der Randdämmstreifen soll die endgültige Heizfläche von jeglichen vertikalen Bauhindernissen trennen, sowohl den äußeren als auch inneren. Dies erlaubt in Zukunft die freie und sichere Arbeit der Heizfläche durch die Kompensierung der thermischen Längenausdehnung. Der Randdämmstreifen muss ausnahmslos am gesamten Umfang der Heizfläche verlegt werden und darf nicht in den Raumecken gespannt werden, da er sonst beim einbringen des Estrichs reißen kann. Der Mangel an Ausführung einer Wanddilatation birgt das potenzielle Risiko des Auftretens von Rissen in der Heizfläche an ihrer Kontaktstelle mit vertikalen Hindernissen. Die weitere Folge wird die Beschädigung des Bodenbelags, z. B. Keramikfliesen, sein. 
 
Aufteilung und thermische Ausdehnung der Heizfläche
 
Sehr häufig vergisst man die thermische Ausdehnung von Flächen in Türen, zwischen zwei gesonderten Räumen. Die Folge dessen ist die Entstehung einer großen, nicht dilatierten Heizfläche. Die nächste Problematik bildet die Frage der entsprechenden Höhe der Dilatation. Eine korrekt ausgeführte Dilatation beginnt mit der Wärmedämmung der Heizfläche und reicht über die Dicke des Estrichs mit Bodenbelag hinaus. Kurz gesagt, muss die Dilatation zwei benachbarte Flächen einschließlich ihres abschließenden Oberbelags vollständig voneinander trennen. 
Getrennte Heizflächen werden dem Effekt der thermischen Ausdehnung unterzogen, der individuell für jede Fläche auftritt. Der Durchgang der Rohre zwischen den Flächen, die steif ausgeführt sind, kann zum Abknicken der Rohre infolge individueller thermischer Bewegungen zweier unterschiedlicher Flächen führen. Dieser Effekt kann auf sehr einfache und schnelle Weise vermieden werden, dank der Anwendung von Dehnfugen.
 
 
Auswahl der Leistung der Fußbodenheizungen
 
Immer häufiger stellt die Fußbodenheizung das einzige Heizsystem im Gebäude dar und muss zu 100 % den Wärmebedarf des Gebäudes decken. Ein sehr häufiger Fehler, in der Herangehensweise an die Ausführung einer Fußbodenheizung ist einfach der Mangel einer korrekten Planung, dazu gehören der optimalen Auswahl des Rohrabstands in Abhängigkeit der zugrunde gelegten Systemtemperaturen. Die fehlende Berechnung der Leistung der Fußbodenheizung im Verhältnis zum Wärmebedarf des Gebäudes wird zu einer ständig fehlenden Beheizung der Räume und zu thermischem Unwohlsein führen.  In diesen Situationen helfen sich Auftragnehmer mit der Erhöhung der Systemtemperatur der Fußbodenheizung, was zur Übertemperatur des Fußbodens führt. Diese Situation wirkt sich sehr schlecht auf die Nutzeigenschaften der Installation sowie die Behaglichkeit der Nutzer aus. Es kommt auch vor, dass einige Fehler sich in einer Installation überschneiden, und deren Eliminierung durch die Steigerung der Versorgungstemperatur der Installation oder Korrektur der Durchflüsse am Verteiler geradezu unmöglich ist. Man muss immer daran denken, dass man eine falsch ausgeführte Fußbodenheizung nicht ohne die Notwendigkeit, den Fußboden auszutauschen, ändern kann.
 
Im nächsten Monat besprechen wir im KAN Newsletter weitere Projekt- und Konstruktionsanforderungen vor, deren Mangel oder unsachgemäße Ausführung zu einer fehlerhaften Funktion des Systems der Fußbodenheizung und dadurch zu Unwohlsein während des Gebäudebetriebs führen kann.
 
Autor: Dominik Schäfer