KAN-therm: Vernickelte Rohrkupplungen für Trinkwasser – Gefahren für die Gesundheit
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Vernickelte Rohrkupplungen für Trinkwasser – Gefahren für die Gesundheit

 
 
Über den Einfluss von Nickel auf die Gesundheit des Menschen spricht in der Regel nur durch Zufall. Wobei die eigentliche Quelle des Problems oft aus den Augen gelassen wird. Das Thema ist jedoch wichtig, obwohl oft unberührt, insbesondere in der Sanitärinstallation. Das Vernickeln von Messing-Verschraubungen, die in den Trinkwasseranlagen verwendet werden, kann eine Menge von Nebenwirkungen mit sich bringen. 
 
Die Bedeutung von Nickel für den Organismus
 
Nickel ist für den menschliche Organismus ein Spurenelement, welches in einer kleinen Menge unentbehrlich ist – hauptsächlich zur Versorgung von Körperzellen mit Sauerstoff, Nährstoffveränderungen und in der Bildung von Hormonen. Der tägliche Bedarf für dieses Element beträgt bei Erwachsenen etwa 0,3 mg und wird vor allem durch Lebensmittel wie z.B. (Getreide, Schokolade, Fisch, Margarine sowie manche Gemüse, wie z.B. Kohl und Zwiebeln) abgedeckt. Außerdem kann Nickel über die Atemwege (Luftverunreinigung durch Industrie-Gase und -Stäube) und ebenfalls über das Trinkwasser in den Organismus gelangen,
wenn z.B. in Trinkwasserleitungen an den wasserberührten Oberflächen vernickelte Fittings oder Armaturen verwendet wurden.
 
 
Überschuss oder Mangel?
 
Mangel von Nickel ist für den Organismus ungünstig aber so gut wie ausgeschlossen bei einer abwechslungsreichen Ernährung, doch viel schlimmere Folgen kann dessen Überschuss haben. Es geht vor allem um Allergien, es wird geschätzt, dass in Deutschland 17% von Erwachsenen und 8% von Kindern an einer Nickelallergie leiden. Bei Nickelallergie unterscheidet man zwischen:
 
•   Kontaktallergie (Ausschlag beim Kontakt der Haut mit vernickeltem Gegenstand)
 
• Nahrungsmittelallergie (zeigt sich durch Schnupfen, Bindehautentzündung, kann zum Asthma und sogar zum anaphylaktischem Schock führen).
 
Es gibt keine Methode zur Behandlung von Nickelallergien. Die einzige Empfehlung beschränkt sich auf die Vermeidung von Produkten, die dieses Element beinhalten. Sonstige Folgen von Nickelüberschuss im Organismus sind die Beschädigung von Schleimhäuten sowie Veränderungen der Chromosomen im Knochenmark. Nickel kann auch die Bildung von Krebszellen begünstigen. Ebenso kann es vorkommen, dass sich bei einer Nickelallergie eine Abstoßung von Zahnimplantaten bzw. Orthopädischen Implantaten entwickelt. Die Allergie reduziert die Konzentration von Magnesium und Zink in den parenchymatösen Organen.
 
 
Nickelkonzentration
 
Wie hoch ist der maximal zulässige Grenzwert von Nickel im Trinkwasser? Dieser wird definiert durch die Trinkwasserverordnung Anlage 2 (zu §6 Abs.2 TrinkwV 2001 + Novellierung Nov. 2011) und gibt eine Grenzwert für Nickel von 20 μg/l an. Somit sind sie in der Gruppe der giftigsten Metalle einzustufen. Zum Vergleich liegen die Grenzwerte von Blei und Arsen, die eindeutig mit dem Gesundheitsrisiko einhergehen bei 10 μg/l; Chrom ist etwas weniger toxisch und liegt bei 50 μg/l. Die Grenzwerte bei Kupfer betragen etwa 2 mg/l, was das hundertfache höher ist wie die Grenzwerte von Nickel!
Trinkwasserssysteme mit vernickelten Armaturen/Fittingen
Wie sieht es in der Praxis bei Verwendung von vernickelten Armaturen/Fittings in Trinkwasseranlagen aus? Das Problem betrifft vor allem die Bauteile von Mehrschicht Rohrleitungssystemen (Press/Schraubystemen) sowie PP-Rohrsystemen (Gewindekupplungen). Fittinge für Trinkwassersysteme müssen eine entsprechende Zulassung haben. Hier in Deutschland müssen diese DVGW zugelassen sein,oder aber in Österreicht gilt die ÖVGW Zulassung. Erst mit einer DVGW/ÖVGW Zulassung oder eben anderen länderbezogenen Zulassungen ist es möglich, diese auch in Trinkwasserinstallationen einzusetzten. 
Aus den Zulassungen/Zertifikaten können wir erfahren, aus welchen Werkstoffen das Fitting besteht. 
Es fehlt jedoch die Information, ob es sich bei dem Messing um ein Messing mit Nickel-Beschichtung handelt oder nicht. Die Information bezüglich Nickel wird in den technischen Unterlagen sowie Katalogen, Anleitungen und Broschüren beschrieben. Es wird aber nicht gesagt, ob diese Beschichtung auf den wasserberührten Oberflächen zu finden ist. Übrigens, in manchen Zertifikaten/Zulassungen für PP-Rohrsysteme fehlt es sogar an der Information, ob das Produkt Messing enthält — soll man dadurch verstehen, dass solches Fitting keiner Zertifizierung unterliegen? Das scheint doch sehr fragwürdig zu sein.
 
Warum werden Messing-Kupplungen vernickelt? Man kann vermuten, dass es um die bessere Optik der Armaturen/Fitting geht, doch das ist nicht der einzige Grund – das Vernickeln gibt einen zusätzlichen Schutz für das minderwertige Messing, welches gegen Entzinkung (d.h. Korrosionsprozesse) anfällig ist und einen großen Anteil von Schwermetallen, z.B. Blei, enthält. Bei Formteilen aus Polypropylen mit „eingeschmolzenen“ Messingteilen kommt dazu noch ein anderer Faktor – billigeres PP-Granulat ist gegen Kupferionen empfindlich, welche aus dem Messing ausgeschieden werden. Um dieses zu vermeiden, ist mit entsprechenden Inhibitoren angereichertes Polypropylen zu verwenden.
 
 
Die Stellungnahme von KAN-therm bezüglich des Vernickelns von Armaturen/Fitting 
 
 
In unseren Installationssystemen KAN-therm Press 6in1, Push und PP verwendet KAN Kunststoffverbinder aus (für Trinkwasser völlig neutralem) PPSU sowie aus gegen Entzinkung beständigem Messing, ohne zusätzliche Nickel-Beschichtungen, welches auch sicher in Trinkwasserssystemen verbaut werden kann.
Das Umweltbundesamt (UBA) gibt Empfehlungen bezüglich der Trinkwasserqualität hinsichtlich der Parameter Blei, Kupfer und Nickel, sowie die UBA Metallpositivliste raus. Dort sind die metallenen Werkstoffe die in Kontakt mit Trinkwasser kommen dürfen geregelt und freigegeben. 
Die Installation von Formteilen mit Nickel-Beschichtung in Trinkwassersystemen haben für Menschen negative Auswirkungen. Solche Fittinge/Armaturen können in Heizungsanlagen verwendet werden, doch in den Katalogen von Herstellern werden oft dieselben Fittinge/Armaturen sowohl für Trinkwassersysteme, wie auch für Heizungssysteme angeboten.
 
Bei Gesprächen mit Investoren Bauherren und Auftragsnehmern werden wir oft gefragt:
„Ihr versucht die Gefahr von vernickelten Verbindern zu zeigen, doch Ihr habt doch selber im Angebot das System KAN-therm INOX, welches aus rostfreiem Stahl gefertigt wird?“ Manchmal kommen solche Fragen. Im System KAN-therm INOX werden tatsächlich Rohre und Kupplungen aus Cr-Ni-Mo- oder Cr-Ni-Ti-Stahl verwendet, mit Nickelgehalt zwischen 10% bis 13%. Durchgeführte Prüfungen zur Migration von Nickel ergaben jedoch, dass im Falle von rostfreiem Stahl dieser Prozess wesentlich geringer, als im Falle von Nickel-Beschichtungen, und was daraus folgt, die Metallkonzentration im Wasser überschreitet die zulässigen Werte nicht. Dies wird u.a. durch Zertifikate von DVGW/ÖVGW bestätigt, welche bescheinigen, dass die Anwendung des Systems KAN-therm INOX in Trinkwasseranlagen vollkommen sicher und unbedenklich ist.
 
 
 
Empfehlungen in Bezug auf die Anwendung von Nickel
 
Das nationale Institut für öffentliche Gesundheit gibt praktische Tipps in Bezug auf die Folgen vom vernickelten Armaturen/Fitting und welche Maßnahmen getroffen werden sollten. 
Die Empfehlungen lauten:
 
• bei alle mit Trinkwasser in Berührung kommenden Armaturen darf die Nickel-Chrom-Beschichtung nur auf der Außenseite verwendet werden, die keinen direkten Kontakt zum Trinkwasser hat.
 
• der Kontakt der Nickel-Beschichtung bei Trinkwasser führt zu einer sehr hohen Konzentration von Nickel in Wasser. Nickel-Migrationstests zeigten, dass die Konzentration den Wert von 200 bis 350 μg/l erreichen, was den zulässigen Grenzwert (20 μg/l) 10-15-mal übersteigt;
 
• die bisherigen Hygiene-Zertifikate beinhalteten keine Informationen bezüglich, dass die Nickel-Beschichtung nur äußerlich angewendet werden darf, weil es als selbstverständlich angesehen wurde und die Möglichkeit der praktischen Verwendung von Erzeugnissen mit inneren Nickel-Beschichtung nicht vorgesehen war (dieses betrifft vor allem solche Produkte, wie Armaturen und Ventile) – es ist üblich, dass die Hersteller von Rohrverbindern über die Verwendung von vernickeltem Messing in ihren Produkten nicht informieren.
 
• es wird auch erklärt, dass die in den Hygiene-Zertifikaten verwendete Bestimmung die folgende Formulierung haben wird: „Messing mit Nickel-Außenbeschichtung“ oder „Messing, Außenbeschichtung Nickel“. Ob dies bei Trinkwassersysteme die Verwendung solcher nicht zugelassenen vernickelten Fittings gewisser Hersteller vermeiden wird, werden wir sehen.
 
Bescheinigungen und Zertifikate
 
Genau wie in der letzten Zeit die schädliche Wirkung von Smog diskutiert wurde, so soll durch diesen Artikel die wichtige Bedeutung, sowie Steigerung des Bewusstseins für Gefahren, bezüglich der Verwendung von vernickelten Bauteilen in Trinkwasseranlagen erzielt werden. Bauherren und Investoren sollten wissen, dass eine formale Bestätigung in Form eines Hygiene-Zertifikats in Bezug auf die mögliche Anwendung von einem bestimmten Produkt nicht damit gleichzusetzen ist, dass es anhand vollständigen Angaben und nach Absicht des Gesetzgebers erstellt wurde.